Buchneuerscheinung
„Korporierte im amerikanischen Bürgerkrieg“
Hans-Georg Balder/Rüdiger B. Richter
218 Seiten, 17 x 24,5 cm, fester Einband, reich bebildert
ISBN 3-933892-27-9
€ 24,90 (portofrei innerhalb des deutschen Sprachraums)
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Wer kennt ihn nicht - den amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865? „Vom Winde verweht“ hat ihn schließlich in jedes Wohnzimmer gebracht. Wer jedoch weiß über die Rolle der Deutschen insb. der Korporierten im Sezessionskrieg? Einige von ihnen haben es zum Abgeordneten in Washington, einer sogar bis zum Minister (Carl Schurz) gebracht. Immerhin haben die deutschen Einwanderer – viele davon sogenannte „Achtundvierziger“ - in den Reihen des Nordens etwa 10 % des gesamten Truppenkontingents ausgemacht. Auch große Teile der konföderierten Armee Virginias bestanden aus „German-born Soldiers“. 13 Deutsche waren im Rang eines Generals für die Unionsarmee an den kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt. Bis heute ist den über 200.000 deutschstämmigen Kriegsteilnehmern die gebührende Anerkennung durch das offizielle Amerika nicht zuteil geworden.
Der Burschenschafter Balder (B! Frankonia-Bonn) und der Corpsstudent Richter (Corps Erz Leoben, Corps Lusatia Leipzig, Corps Silvania Tharandt) stellen im ersten Teil des Buches die ökonomischen, sozialen und politischen Ursachen des Krieges, die Bildung der Konföderierten Staaten und den Kriegsverlauf dar. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Rolle der deutschen Regimentsangehörigen des Nordens und des Südens gelegt. „Mit bedingungsloser Kapitulation, verbrannter Erde und der Behandlung des Besiegten nicht als Verlierer, sondern als Verbrecher, wurde dem noch in ritterlichen Vorstellungen befangenen Europa ein Vorgeschmack auf die Zukunft gegeben.“ (Zitat: Balder/Richter)
Der zweite und weitaus umfangreichere Buchteil widmet sich den Biographien der Korporierten im Bürgerkrieg. Fünf Burschenschafter und vier Corpsstudenten – die meisten anderen Verbindungsformen waren in den Sechzigern des 19. Jahrhunderts erst im Entstehen - werden mit ihren Werdegängen im revolutionären Deutschland von 1830 und 1848, den Gründen ihrer Emigration, ihren Offizierslaufbahnen in den Armeen der neuen Heimat sowie ihren Nachkriegskarrieren ins Rampenlicht gerückt. Etwa 100 weitere Kurzbiographien geben dem Leser ein abgerundetes Bild der Korporiertenbeteiligung an diesem ersten modernen Krieg und der Situation der deutschen Auswanderer. Er erfährt u. a., daß in die Haager Konventionen von 1899/1907 in großem Umfang die „Lieber Codes“ des Staatsrechtlers Franz Lieber von 1863 Eingang gefunden haben oder von Jenny Lind, Sängerin, Schönheit und Ehrenbandträgerin der Hannovera Göttingen.