Text: August Schnezler, 1828
Melodie: Friedrich Hieronymus Truhn, 1843
1. Gold
und Silber lieb´ ich sehr,
kann´ s auch gut gebrauchen,
hätt´ ich nur ein ganzes Meer,
mich hinein zu tauchen.
S´braucht nicht grad geprägt zu sein,
hab´s auch so ganz gerne,
sei´s des Mondes Silberschein,
sei´s das Gold der Sterne.
2.
Doch viel schöner ist das Gold,
das vom Lockenköpfchen
meines Liebchens niederrollt
in zwei blonden Zöpfchen.
Darum du, mein liebes Kind,
laß uns herzen, küssen,
bis die Locken silbern sind,
und wir scheiden müssen.
3.
Hei ! wie winkt der gold´ne Wein
hier in meinem Becher,
hei, wie klingt er silberrein,
froher Sang der Zecher.
Daß die Zeit einst golden war,
will ich nicht bestreiten
denk ich doch im Silberhaar
gern vergang´ner Zeiten.
4.
Darum Liebchen, trag´ nicht Leid,
blicke nicht so trübe,
weil du nicht die einz´ge Maid,
die ich herzlich liebe.
Schau, Studenten sind mal so,
lieben mehr als eine,
bin ich nicht mehr Studio,
lieb´ ich dich alleine.
5.
Gräm dich nicht den langen Tag,
daß wir gerne trinken,
daß ich dich nicht küssen mag,
wenn die Becher winken.
Schau, Studenten sind mal so,
lieben Bier und Weine,
bin ich nicht mehr Studio,
lieb´ ich dich alleine.
6.
Wer nur eine einz´ge küßt
bis zur Jahreswende,
und die andern schüchtern grüßt,
der ist kein Studente.
Wer noch nie betrunken war,
der hat nie studieret,
wär er auch so manches Jahr
ins Kolleg marschieret.
7.
Wer noch nie voll Kampfesmut
griff zum blanken Speere,
freudig nicht vergoß sein Blut
für des Bundes Ehre;
Wem beim Schlägerklang so hell,
s´Herz im Leib nicht brennte,
ist ein trauriger Gesell,
aber kein Studente.