Text: Hermann Bienert, 1882
Melodie: Franz Ohlhanns, 1892
1. Wir
lugen hinaus in die sonnige Welt
allzeit mit lachenden Augen;
des fahrenden Volkes durstigem Schlag
mag Frohes und Freies nur taugen.
Wir wandern und singen, und naht uns das Glück,
so packen wir´s hurtig beim Kragen,
und trinken den Wein und küssen die Maid
und lassen den Eulen das Klagen.
2.
Die Schriften der Alten studierten wir gut;
sie haben ins Schwarze getroffen,
Anakreon und Horatius, die größten der Philosophen.
D´rum Alter, laß ab vom scheltenden Tun,
und denke der Söhne, der lieben,
und denke der Zeit, wo du voreinst –
vielleicht es noch ärger getrieben !
3.
Ein Weilchen nur währt´s, sind Saus und Braus
vom Strudel des Lebens verschlungen;
die tobenden Wogen der Jugendlust,
die himmelan jauchzend gesprungen.
Philister heißt man und alles ist aus,
und die am tollsten gewettert,
sind still und stumm, die Lieder vertönt,
die Becher der Freude zerschmettert.
4.
D´rum, heisa, hallo und drein gehaut !
Zum Teufel mit Kummer und Sorgen !
Laßt kreisen das Horn, bis Hahnenschrei
verkündet den kommenden Morgen.
Zum Trübsalblasen kommen wir noch,
wallt Blondhaar silbern dem Greise :
Es lebe die selige Jugendzeit,
Holdlieb und die launige Weise !