Text: Wilhelm Müller, um 1821
Melodie: Otto Wildner, 1895
1. Mit der Fiedel auf dem Rucken, mit dem Kappel in der Hand,
zieh´n wir Prager Musikanten durch das weite Christenland.
Unser Schutzpatron im Himmel ist der heil´ge Nepomuk,
steht mit seinem Sternenkränzel mitten auf der Prager Bruck.
Als ich da vorbeigewandert, hab´ ich Reverenz gemacht,
ein Gebet ihm aus dem Kopfe recht bedächtig hergesagt.
2. Steht also in keinem Büchel, wie man´s auf dem Herzen hat :
Wanderschaft mit leerem Beutel und ein Schätzel in der Stadt !
Wenn das Mädel singen könnte, wär´s gezogen mit hinaus;
doch es hat ´ne heis´re Kehle, darum ließ ich es zu Haus.
Ei, da gab es nasse Augen, ´s war mir selbst nicht einerlei,
sprach : Es ist ja nicht für ewig, schönstes Nannerl, laß mich frei !
3. Und ich schlüpft aus ihren Armen, aus der Kammer, aus dem Haus;
konnt nicht wieder rückwärts schauen, bis ich war zur Stadt hinaus.
Da hab´ ich dies Lied gesungen, hab´ die Fiedel zugespielt,
bis ich in den Morgenlüften auf der Brust mich leicht gefühlt.
Manches Vöglein hat´s vernommen, flög´ nur eins an Liebchens Ohr,
säng´ ihr, wenn sie weinen wollte, dieses frische Liedel vor.
4. Wenn ich aus der Fremde komme, spiel´ ich auf aus ander´m Ton,
abends unter ihrem Fenster : Schätzel, Schätzel, schläft du schon ?
Hoch geschwenkt den vollen Beutel, das gibt eine Musika !
S´ Fenster klirrt, es rauscht der Laden, heilige Cäcilia !
All ihr Prager Musikanten, auf, heraus mit Horn und Baß !
Spielt den schönsten Hochzeitsreigen, morgen leeren wir ein Faß !