Text: Hans Giebisch, 1907
Melodie: Oskar Neuhardt, 1907
1. Ich sitz´ so gern in der Schenke, bei lust´ger Tafelrund`,
da sitz´ ich gern und trinke, so manche frohe Stund´ !
Und wenn der Wein im Becher glüht, dann singe ich ein altes Lied :
Ich sitz´ so gern beim Humpen, da wird das Herz mir weit,
|: und einen alten Lumpen, so heißen mich die Leut´ ! :|
2. Ein Freund war einst mein eigen, wir teilten Glück und Harm,
er ward ein reicher Herre, ich blieb mein Lebtag arm.
Und wenn ich nun vorübergeh´, schaut er zur Seit´, das tut mir weh !
Drum sitz´ ich…
3. Ich liebte einst ein Mädchen, das schwur mir Lieb´ und Treu´.
Sie ging in Samt und Seide, ich schlief auf Stroh und Streu.
Was liegt daran, sie war ja reich, wenn ich auch elend bin und bleich !
Drum…
4. Ich träumt´ in Burschentagen von meines Volkes Ehr´.
Mein Volk, das war zerschlagen, im Herzen tief und schwer.
Du liebes, deutsches Vaterland, wie drückt mich deine Not und Schand´:
Drum…
5. Sitz´ ich nun in der Schenke, dann träum´ ich manche Stund´:
Dann gibt mein Mädel wieder zum Kuß mir ihren Mund,
da reicht der Freund mir seine Hand, und frei dünkt mich mein Vaterland !
Drum…