Text: Johann Wolfgang v. Goethe, 1810
Melodie: Max Eberwein, 1813
1. Hier
sind wir versammelt zu löblichem Tun,
d´rum, Brüderchen, ergo bibamus !
Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruh´n;
Beherzigt : ergo bibamus !
Das heißt noch ein altes, ein tüchtiges Wort,
es passet zum ersten und passet so fort,
und schallet, ein Echo, vom festlichen Ort,
|: ein herrliches ergo bibamus ! :|
2.
Ich hatte mein freundliches Liebchen geseh´n,
da dacht’ ich nur : ergo bibamus !
Und nahte mich freundlich, da ließ sich mich steh´n.
Ich half mir und dachte : bibamus !
Und wenn sie versöhnet euch herzet und küßt,
und wenn ihr das Herzen und Küssen vermißt,
so bleibt nur, bis ihr etwas Besseres wißt,
|: beim tröstlichen : ergo bibamus ! :|
3.
Mich ruft mein Geschick von den Freunden hinweg;
ihr Redlichen, ergo bibamus !
Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck,
d´rum doppeltes ergo bibamus !
Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt,
so bleibt für den Heiter´n doch immer gesorgt,
weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt;
|: d´rum Brüderchen : ergo bibamus ! :|
4.
Was wollen wir sagen zum heutigen Tag ?
Ich dächte nur : ergo bibamus !
Er ist nun einmal von besonderem Schlag,
drum immer auf´s neue : bibamus !
Er führet die Freude durch’s offene Tor,
es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor,
da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches vor,
|: wir klingen und singen : bibamus ! :|