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Theodor Christomannos

 

 

 

 

 

 

 

Törggelen in Südtirol 2008

Auf den Spuren von Theodor Christomannos, dem Urgroßvater von AH Mayr

von AH Mayr

Theodor Christomannos wurde am 31. Juli 1854 in Wien als Sohn am Hofe und in der Gesellschaft hoch angesehener griechischer Einwanderer im ersten Wiener Gemeindebezirk geboren. Sein Großvater war Inhaber eines großen Bankhauses in Wien. Durch seine Mutter war er mit dem Wiener Parlamentarier und Kunstmäzen Dumba verwandt.


Zum ersten Mal kam Theodor Christomannos im Winter 1870/71 nach Tirol. Er begleitete damals seine Mutter zu einem Kuraufenthalt nach Gries und besuchte dann in Bozen das Franziskanergymnasium. Er wurde beim pennalen Corps Amicicie aktiv. Nach der Matura begann er im WS 1873/74 mit dem Medizinstudium in Innsbruck, wo er sich dem Corps Gothia anschloss, dann ging er nach Leipzig (1874/75), wo er im Corps Lusatia Leipzig aktiv war. Ab 1875 studierte er Jura in Innsbruck. Er sattelte auf Rechtswissenschaften um, da er während einer seiner letzten Mensuren schwerstens am rechten Handgelenk verletzt wurde. Theodor Christomannos konnte es sich leisten, in Farben, mit einem lebendigen Fuchs im Arm, über den Bummel auf der Theresienstrasse zu gehen, die traditionelle Studentenmütze mit dem weißen, pelzverbrämten Cerevis zu vertauschen. Er war ein ausgezeichneter Redner und galt als stadtbekannte Persönlichkeit. Seine geklammerten Chargen x, x, xx, xx, xxx, FM, FM, FM und 34 Partien geben ein beredtes Zeugnis. Der vielseitig begabte und charmante Student findet rasch Anschluss an Künstler und Bergsteiger, mit denen er gewagte Bergtouren unternahm. Der junge Christomannos entdeckte seine Liebe zur Bergwelt, die fortan auf vielfältige Weise sein Leben bestimmt. Er promovierte 1884 in Wien zum Dr. iur. und begann anschließend eine Gerichtspraxis am Landesgericht Innsbruck. In den ersten Tagen seiner Gerichtstätigkeit hob er im Strafregister seine Kartei aus, um nachzusehen, was sich alles während seiner Studentenzeit an Strafmandaten wegen Raufhändel, Wachebeleidigungen und nächtlicher Ruhestörung angesammelt hatte. Er hat damals, über sich selbst lachend, sehr den Kopf geschüttelt. Im Jahre 1884 übersiedelte Theodor Christomannos nach Meran, wo er seine Gerichtspraxis fortsetzte und auch beendete. 1887 trat er in die Rechtsanwaltskanzlei seine Corpsbruders Dr. Hans Steiner ein.


Mit reichlich finanziellen Mitteln ausgestattet, stand er alsbald im Mittelpunkt der Meraner Gesellschaft, in der er nicht nur wegen seines Auftretens, seiner gesellschaftlichen Talente, seiner munteren Wesensart, sondern auch als redegewandter Richter geachtet und geehrt wurde. Gerade in dieser Zeit traten seine außerordentlichen Begabungen zu Tage. Er zeichnete sich durch ein besonderes Rechtsgefühl aus, besonders wenn es galt, die Belange der kleinen Leute zu wahren.


Doch Theodor Christmannos wollte mehr, er wollte seiner Tiroler Wahlheimat, der sein ganzes Herz gehörte, Ansehen, Beachtung und Wohlstand bringen. Aber nicht nur dieses allein war für sein Tun und Handeln maßgebend, sondern es galt für ihn im Besonderen auch, dem politischen Einfluss der italienischen Irridentá einen Riegel vorzuschieben, und mit beinahe hellseherischem Weitblick erkannte er die aufkommende Gefahr, die den Südtirolern von Seiten der italienischen Nachbarn drohte.


Als begeisterter Bergsteiger wurde Theodor Christomannos 1890 Mitglied der Alpenvereinssektion Meran. Mit diesem Zeitpunkt begann für ihn zwar der arbeitsreichste, aber auch der beglückendste Abschnitt seines Lebens, der nach vielen Mühen, aber auch Rückschlägen jenen Erfolg brachte, der bis auf den heutigen Tag seinen Namen mit Südtirol untrennbar verbunden hat. Das Edelweiß des Alpenvereinsabzeichens wurde für ihn zum Symbol seiner Pläne. Alle seine Gedanken hat er bis zu seinem Lebensende diesem, seinen Vorhaben untergeordnet. Sein Hauptinteresse galt dabei der Ortlergruppe und den Dolomiten. Mit Feuereifer ging er daran, den Bau der Suldenstraße einzuleiten; krönender Erfolg war der Bau des Suldenhotels (Eröffnung 1893). Angespornt durch diesen Erfolg, gründete er den „Verein zur Erbauung von Alpenhotels", mit dessen Hilfe die großen Häuser, das Karerseehotel (Eröffnung 1898) und das Trafoihotel entstanden. Die Krönung seines Lebenswerkes sollte jedoch der Bau der Dolomitenstraße Bozen - Cortina - Toblach werden. Nach dem Bau der Karerpassstraße wurde die 1897 im Südtiroler Landgesetz sichergestellte Dolomitenstraße nach Cortina angelegt. Ein jahrelanger Wunsch ging erst 1910 in Erfüllung, als die Alpenvereinssektion Meran den Plan ihres Vorstandes, das Bauvorhaben am Pordoijoch, begann.


Von allen Gebieten Südtirols, die er durchwandert, erkundet und erschlossen hatte, galt seine ganz besondere Liebe dem Rosengartengebiet. Seine Lieblingsschöpfung war und blieb das Karerseehotel. Dieses wurde am 13.08.1910 ein Raub der Flammen. Obwohl zutiefst erschüttert, ging er an den Wiederaufbau des Hauses. Als dieses am 12.07.1912 wieder eröffnet wurde, lebte Christomannos nicht mehr.


Er starb am 30. Jänner 1911 in seinem Haus in Obermais an einer Lungenentzündung. Dr. Otto von Sölder, der in den Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins darüber berichtete, schrieb, dass Christomannos mit einem Blick aus dem Fenster auf die tiefverschneiten Berge noch flüstern konnte: „Schade, dass dieser schöne Tag so kurz ist". Wenige Stunden später war er nicht mehr unter den Lebenden.

Am 22.09.1912 wurde oberhalb des Karerpasses, zwischen Kölner- und Ostertaghütte, von Corpsbrüdern, Freunden und namhaften Persönlichkeiten aus Innsbruck, Meran und Bozen ein Denkmal für ihn errichtet: eine bronzene Erinnerungstafel mit der einfachen Inschrift: „Dr. Theodor Christomannos" unter einem bronzenen Adler. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Denkmal zerstört und konnte am 12.07.1959 in beinahe ganz gleicher Form wieder errichtet werden. Abermals umstanden Corpsbrüder, Tiroler Freunde und Angehörige der Familie Christomannos die Stätte, aber diesmal standen neben der Trachtenkapelle aus Welschnofen sechs italienische Carabinieri.


Theodor Christomannos war eine Persönlichkeit, ein Original. Eine Paarung der widerstrebendsten Charaktereigenschaften, ein Realist, ein Praktiker, ein Träumer, ein flotter draufgängerischer Student, ein zielstrebiger Mann, eine eindrucksvolle Erscheinung. Bestechend in seinen Umgangsformen, ein einfacher einsamer Wanderer in seinen Tiroler Bergen, selbstlos eintretend für andere und für sich nichts begehrend. Sein Glück bei Frauen war sprichwörtlich, und doch wurde er, als er etliche Jahre vor seinem Tode noch heiratete ein treu besorgter Familienvater. Nicht umsonst lautet die Inschrift auf seinem Ehrengrab: „Dem Manne, der alles für Andere und nichts für sich wollte".

 

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zuletzt aktualisiert:

15.03.2023

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