Text: Otto von Reichert, 1846
Melodie: um 1858
1. So
pünktlich zur Sekunde
trifft keine Uhr wohl ein,
als ich zur Abendstunde
beim edlen Gerstenwein.
Da trink ich lang und passe
nicht auf ein Ziffernblatt :
|: Ich hör´s am leeren Fasse,
wieviel´s geschlagen hat. :|
2.
Geh´ nachts ich vom Gelage
mit frohem Sang nach Haus,
so kenn´ ich ohne Frage
mich in der Zeit doch aus.
Man kennt´s an meinem Gange,
am Gange krumm und grad,
|: man kennt es am Gesange,
wieviels geschlagen hat. :|
3.
Seh´ ich ein Haus von weitem,
wo ein lieb Mädel träumt,
sing ich zu allen Zeiten
ein Lied ihr ungesäumt.
Und wird´s im Zimmer helle,
wär es auch noch so spat,
|: so weiß ich auf der Stelle,
wieviel´s geschlagen hat. :|