Text: Ernst Moritz Arndt, 1815
Melodie: Georg Friedrich Hanitsch, 1815
1. Sind
wir vereint zur guten Stunde,
wir starker, deutscher Männerchor,
so dringt aus jedem frohen Munde
die Seele zum Gebet hervor;
den wir sind hier in ernsten Dingen
mit heh´rem, heiligen Gefühl,
d´rum muß die volle Brust erklingen,
ein volles, helles Saitenspiel.
2.
Wem soll der erste Dank erschallen ?
Dem Gott, der groß und wunderbar
aus langer Schande Nacht uns allen
in Flammenglanz erschienen war;
der uns´rer Feinde Trotz zerblitzet,
der uns´re Kraft uns schön erneut
und auf den Sternen waltend sitzet
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
3.
Wem soll der zweite Wunsch ertönen ?
Des Vaterlandes Majestät !
Verderben allen, die ihn höhnen !
Glück dem, der mit ihm fällt und steht.
Es geh´, durch Tugenden bewundert,
geliebt durch Redlichkeit und Recht,
stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert,
an Kraft und Ehren ungeschwächt.
4.
Das dritte, deutscher Männer Weide,
am hellsten soll´s geklungen sein !
Die Freiheit heißet deutsche Freude,
die Freiheit führt den deutschen Reih´n;
für sie zu leben und zu sterben,
das flammt durch jede deutsche Brust;
für sie um hohen Tod zu werben,
ist deutsche Ehre, deutsche Lust.
5.
Das vierte – hebt zur heh´ren Weihe
die Hände und die Herzen hoch ! –
Es lebe alte, deutsche Treue,
es lebe deutscher Glaube hoch.
Mit diesen wollen wir´s bestehen,
sie sind des Bundes Schild und Hort;
fürwahr es muß die Welt vergehen,
vergeht das feste Männerwort !
6.
Rückt dichter in der heil´gen Runde
und klingt den letzten Jubelklang !
Von Herz zu Herz, von Mund zu Munde
erbrause freudig der Gesang !
Das Wort, das unser´n Bund geschürzet,
das Heil, das uns kein Teufel raubt
und kein Tyrannentrug uns kürzet,
das sei gehalten und geglaubt !