Text & Melodie: Volksweise, angeblich von Soldaten Prinz Eugens, um 1717
1. Prinz
Eugenius, der edle Ritter,
wollt´dem Kaiser wied´rum kriegen
Stadt und Festung Belgerad.
|: Er ließ schlagen eine Brucken,
daß man kunnt hinüberrucken
mit d´r Armee wohl für die Stadt. :|
2.
Als der Brucken nun war geschlagen,
daß man kunnt mit Stuck und Wagen
frei passiern den Donaufluß;
|: bei Semlin schlug man ein Lager,
alle Türken zu verjagen,
ihn´n zum Spott und zum Verdruß. :|
3.
Am einundzwanzigsten August soeben
kam ein Spion bei Sturm und Regen,
schwur´s dem Prinzen und zeigt´s ihm an;
|: daß die Türken futragieren,
so viel, als man kunnt verspüren,
an die dreimal hunderttausend Mann. :|
4.
Als Prinz Eugenius dies vernommen,
ließ er gleich zusammenkommen
sein´ General und Feldmarschall.
|: Er tät sie recht instrugieren,
wie man sollt die Truppen führen
und den Feind recht greifen an. :|
5.
Bei der Parole tät er befehlen,
daß man sollt´ die Zwölfe zählen
bei der Uhr um Mitternacht.
|: Da sollt´ alles zu Pferd aufsitzen,
mit dem Feinde zu scharmützen,
was zum Streit nur hätte Kraft. :|
6.
Alles saß auch gleich zu Pferde,
jeder griff nach seinem Schwerte,
ganz still ruckt man aus der Schanz.
|: Die Musketier wie auch die Reiter
täten alle tapfer streiten,
es war fürwahr ein schöner Tanz. :|
7.
Ihr Konstabler auf der Schanze
spielet auf zu diesem Tanze
mit Kartaunen, groß und klein !
|: Mit den großen, mit den kleinen,
auf die Türken, auf die Heiden,
daß sie laufen all´ davon. :|
8.
Prinz Eugenius auf der Rechten
tät als wie ein Löwe fechten
als General und Feldmarschall.
|: Prinz Ludewig ritt auf und nieder,
halt´ euch brav, ihr deutschen Brüder,
greift den Feind nur herzhaft an ! :|
9.
Prinz Ludewig, der mußt aufgeben
seinen Geist und junges Leben,
ward getroffen von dem Blei.
|: Prinz Eugenius ward sehr betrübet,
weil er ihn so sehr geliebet,
ließ ihn bringen nach Peterwardein. :|