Die Corpsbrüder Lovrecki aus Reutte und Metzner aus Trofaiach mit Gattin und Enkerln bildeten die kleine, doch gewichtige Erzer Abordnung, die der Einladung unserer Jubilare Barbara und Robert Riedl freudig gefolgt sind. Allein die Reise am 21. Juni nach Rosshaupten über Bad Tölz war an diesem sonnigen Samstag ein landschaftlicher Augenschmaus, Erdbeeren, die man am Straßenrand erstehen konnte, kümmerten sich um unseren Energiehaushalt. In Rosshaupten angekommen, trafen wir dann unsere Jubilare, mit denen wir den gemeinsamen Treffpunkt, zur Abfahrt zum Schmutterweiher, ansteuerten. Am idyllisch gelegenen Natursee trafen sich dann im Wesentlichen drei Gruppen von Gratulanten, Planseer, Rotarier und Erzer. Viele Leobener Montanisten bei Plansee entwickelten die gesellige Runde fast zu einem Leobener Absolvententreffen. Ein hervorragendes Buffet mit unzähligen Gängen war vorbereitet, die Gastgeber kümmerten sich rührig um all ihre Gäste, Barbara war in ihrem Element.
Wir hatten für Robert ein Berghäkel und für Barabara eine heilige Barbara mit dabei und spielten mit der Übergabe unser Erzer Grüppchen, unser Corps, unsere Tradition und Leoben ein wenig in den Vordergrund. Barbara und Robert hatten riesige Freude und man konnte sehen wie stolz sie auch auf diese gemeinsame Vergangenheit sind.
Am Tag danach baten uns Barabara und Robert noch zu einem Frühschoppen mit Weisswürsten. Hier das hübsche Häuschen, in dem sie sich eingerichtet haben.
Robert ist leidenschaftlicher Golfspieler und beginnt seine Ausführungen über "Golf" mit der allgemein polarisierenden Frage "Haben sie noch Sex, oder spielen sie schon Golf?".
Wir sind leidenschaftliche Nicht-Golfspieler, doch mußte ich trotzdem das Bild unten abschneiden, da zwar Corpsbruder Lovrecki um die Leibesmitte so etwas wie Tarnkleidung trug, ich jedoch nur im maisgelben Polo-Hemd hautgeengt war.
Natürlich fehlten an diesem Wochenende auch die Erzählungen über wahre und unwahre Begebenheiten nicht. Eine davon (Robert erzählte) fühle ich mich gezwungen, hier wieder zu geben:
Es waren einmal 4 Füxe, Fux R. (Robert R.), Fux F. (Christian F.), Fux P. und Fux B. Es war die Zeit der Skirennen und auf der alten Kneipe gegenüber der Uni gab es einen Fernseher und an diesem Tag eine bereits geöffnete Whiskey Flasche vom Vortag. Grundsätzlich durften damals die Füxe bereits geöffnete Flaschen aus Feierlichkeiten des Vortages kostenlos ihrem Wohl zuführen, es waren sogenannte Restbestände. Im gegenständlichen Fall bestand der Restbestand aus einer Flasche Whiskey, aus der sichtlich etwa 2 cl entnommen schienen. Natürlich trinkt man Whiskey als junger Mensch nicht pur, sondern nimmt dazu etwa Cola, was auch der Fall gewesen ist. Doch nicht lange, Cola ging rasch aus. Geraume Zeit später war das Skirennen vorbei und die Flasche leer. Fux P. verabschiedete sich nun als Erster. Der noch junge Abend sollte im damaligen Kaffee Baumann seine würdige Fortsetzung finden. Dieses Kaffee Baumann war damals ein Treffpunkt von Professoren und studierenden Studenten, die sich, wie etwa Corpsbruder Auer in feinem Small-Talk mit Professor Schnitzer, amüsierend unterhalten konnten. Eine sehr feine Gesellschaft sozusagen. Auf dem Weg dorthin verabschiedete sich dann Fux B., da er den Blick gen Himmel nicht mehr von jenem auf den Boden unterscheiden konnte. Fux F. setzte sich, im Kaffe Baumann eingekehrt, neben Prof. Schnitzer in einen großen Ohrensessel. Als dieser mit ihm nach hinten krachend umkippte, verließen die beiden auf Anraten mehrerer Anwesenden das Kaffee und traten über den Hauptplatz die Heimreise aufs Glacis an. Sie mußten jedoch mindestens einmal die Strasse überqueren, was Fux F. am Boden kriechend und laut um sich brüllend vollbrachte. Auf die Frage von Fux R., warum er denn so brülle, erklärte Fux F. seinem Freund, da er nicht aufrecht über den Zebra-Streifen gehen konnte, könnten ihn ja die Autofahrer am Boden übersehen und da brüllte er eben, um akustisch auf sich aufmerksam zu machen. Mittlerweile konnte sich ganz Leoben ein Bild von der Heimreise unserer Füxe machen und stand auch Spalier ... (etwa 14 Tage Dimission, zur Selbstfindung)...
Am Oberlandler ein Ehrensalut auf Barbara und Robert
(Bilder: Oliver Lepai, Pressefotograph)
Darüberhinaus war es AH Kerber eine Ehre, auf dem Oberlandler Kirchtag, der am gleichen Tag stattfand, Barbara und Robert und zur Ehre der Hl. Barbara einen kräftigen, lautstarken Ehrensalut mit stattlicher Erzerbeteiligung abfeuern zu dürfen. Beim Geschütz handelt es sich um einen nach Orginalzeichnungen gefertigten Nachbau eines österr. Feldgeschützes von 1792, damals wie heute gegossen und gebaut von der k. und k. Stuck- und Glockengießerei Oberascher zu Salzburg, zuletzt unter seiner fachkundigen Anleitung. Die Kanone ist das Eigentum von AH Kerber und steht in Thörl in einem Museum. Sie hat cal. 45 mm, wurde vom bayerischen Beschussamt beschossen und für den scharfen Kugelschuss freigegeben. Der älteste Anwesende Erzer hat gezündet (AH Aubell II).