Text: Karl August Jirsch, 1908
Melodie: Karl Gold, 1908
1. Wenn
ich die Strecken und Baue durchquer´,
das Haupt gebeugt vor den Firsten,
die Brust von schwülem Brodem schwer,
der Gaumen vertrocknend vor Dürsten;
Da ist mir´s, als wären es tausend Jahr,
daß ich in den Bergen da droben,
daß ich Student in Leoben war,
im alten, trauten Leoben.
2.
Kein Faß gab´s, daß wir nicht leer gekriegt,
keinen Fels, den wir nicht erstiegen,
kein arges Wort blieb ungerügt,
kein freies blieb verschwiegen;
Und immer war uns´re Faust bereit,
den scharfen Schläger zu proben;
Das war die schöne, die goldene Zeit,
im alten, trauten Leoben.
3.
Und Mädels gab es so süß und so hold
und Freunde so lustig und bieder,
mit Gurgeln von Stahl, mit Herzen von Gold
und Kehlen voll jubelnder Lieder;
Nun sitzen auch sie auf einsamen Schacht,
in alle Winde zerstoben
und denken voll Sehnsucht der sonnigen Pracht,
im alten, trauten Leoben.