Am 28. September luden 10 Alte Herren aus Anlass ihrer jeweiligen runden Geburtstage zu einem Fest am Corpshaus mit Familien, Freunden und Gästen herzlich ein: Hermann von Cichini (80), Herbert Fagerer (70), Reinhard Bacher (60), Ferdinand Jansky (60), Dietrich Mayr (60), Konrad Metzner (60), Peter Milz (60), Werner Pirkner (60), Robert Riedl (60) und Alexander Peyker (40). Neben vielen Gästen vom VAC auf Einladung von Peter Milz, haben sich weitere 29 Alte Herren eingefunden: Auer, Skupa, Flachberger, Schöfecker, Huber, Conrath, Grabmeier I, Nikolay, Fürst I, Bouwman, Taller, Pichler, Hütter, Wageneder, Oberth, Zauner, Rabensteiner I, Aubell II, Waltner, Schöggl, Schuscha, Vita, Raschke, Müller, Bahnsen, Lehner, Kerber, Krusche und Daghofer. Damit haben wir mit 39 Alten Herren das Match mit dem Stiftungsfest gewonnen und gehen gut trainiert zum fairen Wettkampf mit dem Ledersprung. Die Organisation haben die am Ort ansässigen Corpsbrüder Pirkner (Feldküche) und Metzner (Musik) gemeinsam mit der Aktivitas, voran mit unserem FV Nadrchal übernommen. An dieser Stelle bedanken wir uns recht herzlich für den großen Einsatz der Aktivitas.
Nach der Begrüßung durch den FV avisierte unser AHO Winfried Auer, gewidmet von den Jubilaren, das Geschenk in Form eines Präsidiumstuhls für die Kneipe. Dabei begann er mit den Worten: "Jeder hat schon einen Berghäkel zu Hause, jeder hat schon eine Grubenlampe zu Hause,...". Nun ist ja oft jener Teil interessanter, der nicht gesagt wurde. Als ich ihm nämlich bei seiner Aufzählung ins Ohr geflüstert habe: "..., jeder hat schon eine Frau zu Hause", was er aber entweder nicht gehört hat oder nicht hören wollte, also nicht gesagt hat. Auf alle Fälle werden wir ihm, wenn der Präsidumstuhl am Haus ist, uns alle einmal abwechselnd rein setzen und ihm aus Dankbarkeit zutrinken. Werner las dann die Bedienungsanleitung der Feldküche der Donawitzer Betriebsfeuerwehr vor. Die Idee von ihm war schon großartig, Zeltaufbau im Außenbereich, kein Geschirr, kein Abwaschen, kein Aufwand für uns selbst. Und der Schweinsbraten war herausragend, er gab uns eine gute Unterlage für den weiteren Verlauf des Festes.
Nun hatte ich die Aufgabe, unsere Jubilare selbst ein wenig vorzustellen, konnte natürlich nicht jeden Lebenslauf von Geburt an vorlesen, also beschränkte ich mich auf heitere Unwahrheiten, die ich hier auch nur aus meiner vagen Erinnerung aufzählen kann. Über Hermann von Cichini ... "In der heutigen Kronenzeitung ist eine Umfrage veröffentlich worden, wer der heißeste Politiker ist. Frank Stronach hat dabei den letzten Platz belegt. Hätten wir eine Umfrage gemacht, wer der heißeste Erzer ist, Hermann hätte gewonnen...", über Herbert Fagerer ... "Herbert ist in den letzten Jahren nicht geschrumpft, er war schon immer so klein...", über Reinhard Bacher ... "Wenn ihr etwa Wühlmäuse im Garten habt, kommt Reinhard zu euch, findet ein Gas oder ein Öl, dann sind die Wühlmäuse weg...", über Ferdinand Jansky ... "Wir gingen gemeinsam in Salzburg ins BRG, das war eine sehr, sehr schlechte Zeit, für unsere Professoren...", über Dietrich Mayr ... "Mit ihm könnt ihr die Bergwelt von Südtirol kennen lernen, er führt euch sicher auf jeder Wanderung. Wenn er wieder vom Berg herunten ist, holt er euch sicher vom Wirtshaus ab...", über Peter Milz ... "Peter ist ja schon fast ein Kösener Großhirsch, wenn ihr euch mit ihm über den Kösener unterhaltet, redet er selbst dann noch weiter, wenn ihr euch schon anderen Gästen zugewendet habt...", über Robert Riedl ... "Er hat die gleiche Atemtechnik wie Frank Sinatra. Sinatra konnte während des Singens ein- und ausatmen, Robert kann das beim Sprechen...", über Werner Pirkner ... "Werner ist ja fürs Zollwesen verantwortlich, also wenn ihr mal Whiskey oder Zigaretten aus der Untersteiermark schmuggeln wollt, er berät euch gerne dabei...", über Alexander Peyker ... "Schaut euch den Alexander an, schaut ihn euch an! Der hat alle unsere Haare!".
Zum Abschluss wurden anonyme Geschenke an die Jubilare verteilt. Es handelte sich um Tarnhauben, die mit militärischem Kommando aufgesetzt wurden: "Juilare, ich spreche euch an mit Jubilare. Jubilare, anonyme Geschenke packt aus. Hauben setzt auf."
Als ich heuer beim Lavendelfest in Wunsum bei Kitzeck die Zagorski mit ihrem Soloprogramm gehört habe, hab ich sie ein paar Wochen später fürs Fest im Duo "Jazzprit" engagiert. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, welches zweite Instrument, neben Gitarre, an diesem Tag Zeit hat. Entweder Piano (ein Herr) oder Saxophon (eine Dame). Nun kam das Saxophon mit und wir hatten damit in der Geschichte des Erz die erste Damenband am Haus.
Später am Abend überraschte uns die rührige Reunion das Erzer Quartetts. Da aber nicht alle notwendigen Stimmen vorhanden waren, sangen wir kräftig mit. Zwischen den Liedern trug Erhard Skupa einen geschichtlichen Abriss der Entstehung der Montanuniversität vor, an dessen Inhalt ich mich aufgrund fortgeschrittener, schwindender Aufmerksamkeit nicht mehr erinnern kann. Es muss aber etwas Ernstes gewesen sein, Peter Milz genoss den Vortrag mit grau patiniertem Antlitz.
Wie schon vor 20 Jahren, als wir unser 40-er Fest gefeiert hatten, war dieses Fest ein Höhepunkt zu Beginn des neuen Semesters und wird uns lange in Erinnerung bleiben. Vielleicht machen wir ja so etwas in 10 Jahren wieder.
AH Metzner