Text: Eduard Heyck, 1883
Melodie: Otto Lob, 1896
1. Zieht
der Bursch die Straß´ entlang,
drängt sich alles, ihn zu schauen,
und es lauschen dem Gesang
an den Fenstern schöne Frauen.
Vater, schließ´ die Läden zu !
Mutter, hüt´ dein Mädchen du !
Blickt er gleich so brav und gut,
ein Student ist leichtes Blut.
Wer keine Sorge je und kein Verzagen weiß,
und wer sich rasch erstürmt des Lebens kecken Preis,
wer ständig lichterloh, doch nie zu Ende brennt,
lebt seinen Jugendtag als richtiger Student !
2.
Tritt der Bursche auf Mensur,
steht er da in stolzer Freude,
und er zeichnet seine Spur
mit des Schlägers scharfer Schneide.
Sekundant, ruft noch nicht Halt,
ich verzichte nicht so bald,
laß mich wirbeln, laß mich späh´n,
heute soll´s auf Abfuhr geh´n !
Wer keine Sorge je und kein Verzagen weiß,
und wer sich rasch erstürmt des Lebens kecken Preis,
wer Frohsinn seine Kraft und Kämpfen Freude nennt,
lebt seinen Jugendtag als richtiger Student !
3.
Geht der Bursch in Amt und Stand,
ist er auch noch zu was nütze,
doch an seiner Klause Wand
hängt er Band und bunte Mütze.
Nun versuch es, Werktagslast,
zwieble ihn, bis du ihn hast,
doch er weiß sein schönes Glück,
findet seinen Weg zurück.
Wer keine Sorge je und kein Verzagen weiß,
und wer sich rasch erstürmt des Lebens Preis,
wer sich als Alter Herr doch stolz als Bursch bekennt,
der bleibt sein Leben lang ein richtiger Student !