Text und Melodie: Robert Maurmeier, 1908
1. Als
der Lenz den Blütensegen
goß ins maiengrüne Land,
ach, wie hat in heißen Schlägen,
Freude, dir mein Herz gebrannt !
Hell das Aug`und scharf die Klinge,
stark den Arm und frei die Brust
hab` ich euch gegrüßt mit Singen,
und mit rebensüßer Becherlust;
meiner Brüder vielgeliebte Reihen
und mein stolzes Burschenband,
meiner Brüder vielgeliebte Reihen
und mein stolzes Burschenband.
2.
Sommerglut vom Himmelsbogen
gab zu Arbeitsmüh`n Geleit,
vielgeliebt und vielbetrogen
hab` ich, Glück, um dich gefreit;
wenig war`s was du gehalten,
jung verheiß`nes Paradies,
und von deinen Lichtgestalten
blieb die Ehr` nur, die mich nie verließ,
und die Treue, die ich zugeschworen
meinem treuen Burschenband.
3.
Herbstlich müd´ in Abendlüften
Rauscht des Waldes fahl Gewand,
Lerchengesang und Blumendüften,
all die Sonnenpracht entschwand.
Wie so bald verblaßt die Farben
und so licht der Brüder Reih´n;
Nur die wetterbraunen Narben
mahnen leis´ noch an die Lust im Mai´n,
ferner Tage halbvergeß´ner Lieder
und mein altes Burschenband.