Text: Ernst Moritz Arndt, 1812
Melodie: Albert Methfessel, 1818
1. Der
Gott, der Eisen wachsen ließ,
der wollte keine Knechte,
d´rum gab er Säbel, Schwert und Spieß,
dem Mann in seine Rechte,
d´rum gab er ihm den kühnen Mut,
den Zorn der freien Rede,
daß er bestände bis auf´s Blut,
bis in den Tod die Fehde !
2.
So wollen wir, was Gott gewollt,
mit rechten Treuen halten,
und nimmer um Tyrannensold
die Menschenschädel spalten.
Doch wer für Tand und Schande ficht,
den hauen wir in Scherben,
der soll im deutschen Lande nicht
mit deutschen Männern erben.
3.
O Deutschland, heil´ges Vaterland !
O deutsche Lieb´ und Treue !
Du hohes Land ! Du schönes Land !
Wir schwören dir auf´s neue :
Dem Buben und dem Knecht die Acht !
Der speise Kräh´n und Raben!
So zieh´n wir aus der Hermannsschlacht
und wollen Rache haben.
4.
Laßt brausen, was nur brausen kann,
in hellen, lichten Flammen !
Ihr Deutschen alle, Mann für Mann,
zum heil´gen Krieg zusammen !
Und hebt die Herzen himmelan
und himmelan die Hände, und rufet
alle Mann für Mann :
„Die Knechtschaft hat ein Ende !“
5.
Laßt klingen, was nur klingen kann,
Trompeten, Trommeln, Flöten !
Wir wollen heute, Mann für Mann,
mit Blut das Eisen röten,
mit Henkerblut, Franzosenblut –
O süßer Tag der Rache !
Das klinget allen Deutschen gut,
das ist die große Sache.
6.
Laßt wehen, was nur wehen kann,
Standarten weh´n und Fahnen;
wir wollen heut uns Mann für Mann
zum Heldentode mahnen.
Auf ! Fliege, stolzes Siegspanier
voran den kühnen Reihen !
Wir siegen oder sterben hier
den süßen Tod der Freien.