Text: Friedrich Adolf Krummacher, 1850
Melodie: Singweise: Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd
1. Und
wenn sich der Schwarm verlaufen hat,
um die mitternächtige Stunde,
dann findet unter den Edleren statt
eine würdige Tafelrunde,
|: es sind erhaben ob Raum und Zeit
die Ritter von der Gemütlichkeit. :|
2.
Und wie der Zapfen vom Fasse springt,
so springt der Deckel vom Herzen,
und was sich drinnen bewegt,
das klingt in lustigen Liedern und Scherzen.
|: Es sind dem freien Wort geweiht
die Ritter von der Gemütlichkeit. :|
3.
Wenn einem trocken die Kehle ward
und er durstig lechzt nach dem Nassen,
so ist es dieser Ritter Art,
daß sie ihn nicht sterben lassen.
|: Es sind dem Wohle der Menschen geweiht
die Ritter von der Gemütlichkeit. :|
4.
Und wenn sich etliche Toren gar
in traurigem Irrtum bekannten
zu jener beklagenswerten Schar
der Sekte der Flagellanten,
|: denen setzen zurecht den Kopf beizeit
die Ritter von der Gemütlichkeit. :|
5.
D´rum lebe hoch das freie Wort,
das frisch von den Lippen rinne !
D´rum lebe, wem nicht die Kehle verdorrt
und wer nicht verachtet die Minne !
|: D´rum leben, erhaben ob Raum und Zeit,
die Ritter von der Gemütlichkeit. :|