Text: Karl Felderer, 1921
Melodie: Bozner Bergsteigerlied
1. Wohl
ist die Welt so groß und weit und voller Sonnenschein,
das allerschönste Stück davon ist doch die Heimat mein.
Dort, wo aus schmaler Felsenkluft der Eisack springt heraus,
von Sigmundskron der Etsch entlang bis zur Salurnerklaus.
Heidi, heidi, heida, jubivallerallera !
2. Wo
König Ortler seine Stirn hoch in die Lüfte reckt,
bis zu des Haunolds Alpenreich, das tausend Blümlein deckt:
Dort ist mein schönes Heimatland mit seinem schweren Leid,
mit seinen stolzen Bergeshöhn, mit seiner stolzen Freud.
3.
Im Frühling, wenn’s im Tal entlang aus allen Knospen sprießt,
wenn auf dem Schlern im Sonnenhang der Winterschnee zerfließt :
Da fühl ein eigen Sehnen ich und halt es nicht mehr aus,
es ruft so laut die Heimat mich, ich wandre froh hinaus.
4.
Wenn in der Sommersonnwendnacht das Feuer still verglimmt,
weiß jeder – und das Herz ihm lacht : die Kletterzeit beginnt.
Von König Laurins Felsenburg, so stolz und kühn gebaut,
hab´ wohl von jeder Zinne oft die Heimat ich geschaut.
5.
Da kommt mit seiner Herrlichkeit der Herbst ins Land herein,
und alle Keller füllen sich mit Heimatfeuerwein.
Man sitzt beim vollen Glase dann und singt ein frohes Lied,
wenn in des Abends Dämmerschein der Rosengarten glüht.
6.
Das Jahr vergeht, die Zeit verrinnt, und leise über Nacht
deckt’s Heimatland in Berg und Tal des Winters weiße Pracht.
Zu einem kleinen Hüttlein führt die Spur von meinen Ski,
und abends tönt vom Berg ins Tal ganz leis´ die Melodie :
7.
Drum auf und stoßt die Gläser an, es gilt der Heimat mein :
Die Berge hoch, das grüne Tal, mein Mädel und mein Wein !
Und wenn dann einst, so leid mir’s tut, mein Lebenslicht verlischt,
freu ich mich, daß der Himmel auch schön wie die Heimat ist !